Wer einen wirklich gelungenen Butterstollen oder Mandelstollen backen möchte, sollte mein Rezept hierfür verwenden. Es ist mein eigenes Rezept, das ich nach jahrelangem Herumprobieren und erlebten Misserfolgen selbst kreiert habe. So und nicht anders backe ich seit Jahren meinen Weihnachtsstollen und ernte stets Lobe dafür.

Ein  e i n z i g e s  echtes Weihnachtsstollen-Rezept gibt es nämlich gar nicht. Selbst die Dresdner Bäckereien untereinander haben jeweils ihre eigenen Rezepte mit ihren ganz speziellen Abwandlungen. (Genauso verhält es sich mit den echten Thüringer Bratwürsten, die von Fleischer zu Fleischer in Thüringen ganz unterschiedlich schmecken, und mit dem echten Ungarischen Gulasch, das jede ungarische Hausfrau auf ihre eigene Weise kocht.)

Also, hier verrate ich nun mein persönliches Rezept für einen Weihnachtsstollen bzw. Butterstollen:

500 g Mehl

1 Prise Salz

6 bis 8 gehäufte EL Zucker

2 Tütchen Trockenhefe

eine halbe Tüte Rosinen (100 g)

1 Päckchen Zitronat (100 g)

1 Tüte gemahlene Mandeln (100 g)

1 Tüte gehackte Mandeln (100 g)

1 Tütchen Vanillezucker

Alles in eine Rührschüssel geben und locker vermengen.

Danach:

1,5 Stück Butter (250 g + 125 g)

und 50 ml Wasser !!!

in einem Topf erwärmen, bis die Butter flüssig ist. (Das Wasser verhindert, dass die Butter bräunt, was den Butterstollen-Geschmack verderben würde.)

Topf weg vom Feuer.

200 ml kalte Milch oder kaltes Wasser in die flüssige Butter gießen.

Ein halbes Röhrchen flüssiges Zitronenaroma in die Flüssigkeit geben.

Nur ein Viertel Röhrchen flüssiges Bittermandelaroma in die Flüssigkeit geben, bitte nicht mehr.

Jetzt die gesamte Butter-Aroma-Flüssigkeit in die Mehlmischung gießen.

Nun kommt die Handküchenmaschine mit ihren Knetwendeln zum Einsatz.

Bitte sorgfältig (etwa 5 min) den Stollen-Teig durchkneten. Dabei duftet es schon ganz wunderbar.

Jetzt die Schüssel mit dem Stollen-Teig neben den Herd stellen.

Sofort danach einen Porzellanteller auf einer Heizplatte erhitzen (ich lege meine Hand während des Erhitzens auf den Teller, und wenn es meiner Hand allmählich zu heiß wird, nehme ich den Teller von der Heizplatte fort).

Mit diesem heißen Porzellanteller die Stollen-Teig-Schüssel abdecken. Nun kann der Teig in Ruhe gehen. Der Ofen wird nicht vorgeheizt.

Ein Blech mit Backpapier auslegen. Wenn möglich, eine Stollen-Umrandung darauf stellen, das hält den Stollen beim Backen in Form. Den gegangenen Stollen-Teig hinein geben und sanft andrücken. Das Blech in die unterste Schiene des Backofens schieben.

Nun den Backofen einschalten und auf die Temperatur stellen, die Sie sonst für einen Napfkuchen verwenden, das sind bei mir 175 Grad. Bei anderen Öfen können es 150 Grad sein. Vertrauen Sie sich, denn Sie allein kennen Ihren Ofen am besten.

Durch das allmähliche Erhitzen des Backofens kann der Weihnachtsstollen nochmals schön aufgehen. Stellen Sie den Kurzzeitwecker auf 1 Stunde.

Wenn der Stollen nach dieser Zeit noch zu hell ist, backen Sie ihn 10 min nach. Es kann auch durchaus sein, dass er noch ein zweites Mal nachgebacken werden muss. Der Weihnachtsstollen muss eine hübsche goldbraune Farbe haben, dann ist er fertig. Wenn dies der Fall ist, öffnen Sie die Ofentür und lassen Ihren Stollen im Ofen allmählich abkühlen.

Der kalte Stollen wird gebuttert (mit flüssiger Butter bestrichen) und mit Puderzucker bestäubt.

Den Butterstollen immer gut in einer Folientüte oder wie ich in einer speziellen Stollendose aufbewahren. Er schmeckt schon nach einem Tag Lagerung wunderbar.

Beim Backen eines Mandelstollens lassen Sie einfach die Rosinen weg. Doch Achtung: Der Mandelstollen erfordert unbedingt die empfohlenen 8 Esslöffel Zucker, da die Süße der Rosinen hier fehlt.

Ich wünsche gutes Gelingen und viel Freude beim Genuss Ihres selbst gebackenen Weihnachsstollens.


Von hemueveg