Wer an eine Trachtenlederhose oder an ein Dirndl denkt, dem fallen vielleicht zuallererst Länder wie Bayern in Deutschland oder Tirol in Österreich ein. Hier – und auch in anderen deutschen, österreichischen und schweizerischen Bundesländern bzw. Kantonen ist das Tragen dieser traditionellen Kleidungsstücke nach wie vor ein Teil der Kultur. An Festtagen werden die Trachten gern getragen, auch um die Zugehörigkeit auszudrücken. In diesem Sinne spricht man auch von der Festtagstracht – im Gegensatz zur Werktagstracht.
Die Trachtenlederhose gilt als Prunkstück der männlichen Tracht. Eine hochwertige Lederhose hält quasi ewig, selbst wenn sie viele Jahrzehnte auf dem Buckel hat, kann sie noch getragen werden. Für ältere Trachtenlederhosen mit Speckglanz gibt es sogar eine eigene Bezeichnung, man nennt sie umgangssprachlich die „Krachledernen“. Trachtenlederhosen werden, wie der Name schon aussagt, aus Leder gefertigt, es kommen aber diverse Ledertypen in Frage, so beispielsweise Hirschleder oder auch Rindsleder. Des Weiteren unterscheiden die Hosen sich natürlich auch in Bezug auf die Verarbeitung. Von Hand gearbeitete Modelle entsprechen den höchsten Qualitätskriterien, während die industrielle Massenware zwar günstiger zu erwerben, aber dafür eben nicht von höchster Güte ist.
Nun bleibt es jedem Herrn der Schöpfung selbst überlassen, wie viel Geld er für seine Trachtenlederhose ausgeben möchte bzw. wie viel ihm an einer derartigen Hose liegt. Wird die Lederhose womöglich nur für ein paar Tage im Jahr getragen, beispielsweise auf dem Münchner Oktoberfest, so ist es nicht notwendig, sich an die teuersten Stücke zu halten – außer Geld spielt keine Rolle, oder der Wunsch nach einer originalen Hose ist übermächtig.
Es gibt auch moderne Lederhosen, welche den traditionellen Trachtenhosen nachempfunden sind. Somit können Tradition und Moderne gekonnt miteinander verwoben werden. Zu vermerken ist aber, dass in diesem Zusammenhang wieder vermehrt auf Authentizität geachtet wird. Der individuelle Geschmack sollte aber letztendlich die Auswahl bestimmen, schließlich muss „Mann“ sich ja auch wohl darin fühlen!