Redet man von schwedischem Schriftgut, ist jene Literatur angesprochen, die in schwedischer Sprache geschrieben wurde. Dieser kann man die Literatur aus Schweden und den Aland-Inseln sowie aus dem Nachbarland Finnland, wo finnlandschwedisch gesprochen und geschrieben wird, zuordnen. Die ersten Relikte schwedischer Schriften fand man auf Runensteinen, die durchaus nur kurze und einfache Texte enthalten. Die ersten längeren schriftlichen Werke kommen aus dem 13. Jahrhundert, in denen die Landschaftsgesetze festgehalten wurden. Die heilige Birgitta aus Schweden war, sehr ungewöhnlich für diese Zeit, eine große weibliche Schriftstellerin. Sie hatte Visionen, die sie in ihren Werken, den „Himmlischen Offenbarungen“ niederschrieb. Wer den Glauben anprangerte, wurde von ihr bekämpft, dafür sprach die katholische Kirche Birgitta später heilig. Im 16. Jahrhundert entstand durch Übersetzung die erste Bibel auf Schwedisch. Die erste Bibel, die gleichzeitig großen Einflussnahme auf die Vereinheitlichung der schwedischen Sprache (wie in Deutschland die Luther-Bibel) hatte, war die Gustav-Wasa-Bibel. Schweden ist das Mutterland vieler bekannter Schriftsteller, es haben sogar schon einige von ihnen einen Nobelpreis für ihre Schriften bekommen. Und auch in diesem Fall stand eine Frau an erster Stelle und war die Wegbereiterin. Als erste Schwedin wurde Selma Lagerlöf mit jenem Ehrenpreis ausgezeichnet. 2011 war Tomas Tranströmer der letzte schwedische Preisträger, davor hatten bereits sechs seiner Landsleute den Preis entgegennehmen dürfen.
Schweden hat besonders viel Lektüre in den Bereichen Kinderliteratur und Kriminalliteratur hervorgebracht. Hauptsächlich ließen sich die schwedischen Kriminalschriftsteller von Vorbildern aus dem Ausland beeinflussen. Mit dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der Schwerpunkt aber immer mehr in die eigene Heimat, die Tatort zahlreicher Romane wurde. Den internationalen Erfolg brachte der „Roman über ein Verbrechen“, ein Romanzyklus in zehn Bänden von Maj Sjöwall und Per Wahlöö. Die Romane erschienen in den 1960er Jahren und das machte die zwei Schriftsteller zu den Pionieren des Krimis in Schweden. Neben der Thematisierung des Verbrechens in Schweden hatten die Romane erstmals auch eine politische Bedeutung.
Ein anderer sehr erfolgreicher Schriftsteller ist Henning Mankell, der Anfang der 90er Jahre erstmalig mit seinen Romanen um Kommissar Wallander von sich reden machte. Der schwedische Krimipreis ging bereits 2x an ihn für „Mörder ohne Gesicht“ und „Die falsche Fährte“. Die Inhalte der Romane setzte man in Filme um, die sogar schon mindestens zwei Male mit diversen Darstellern und an den originalen Schauplätzen gedreht wurden. Mankell siedelte seinen Protagonisten in Ystad, einer südschwedischen Kleinstadt an. Wortwörtlich auf Wallanders Spuren wandeln seine gühendsten Anhänger und tragen dabei einiges zum wirtschaftlichen Umsatz im Fremdenverkehr der Stadt bei. Der Schriftsteller beschreibt die Straßen und Lokale so genau, dass etliche sich dazu entscheiden, selbst einmal in diese Gegend zu reisen. Sogar Reisebüros haben sich bereits auf die Anhänger eingestellt und bieten spezielle Angebote an, mit denen man Wallanders Heimat kennen lernen kann.
Ein weiterer berühmter Kriminalschriftsteller aus Schweden, der vor allem in jüngerer Zeit von sich reden machte, ist Stieg Larsson. Die sogenannte Millenium-Trilogie wurde erst nach dem Tod des Autors publiziert und führte mit über 15 Millionen verkauften Büchern posthum zu einem globalen Erfolg. Ursprünglich plante Larsson zehn Romane, von denen er jedoch nur die ersten drei abschließen konnte.
Schwedens berühmtester Export in Sachen Kinderliteratur ist auf jeden Fall Astrid Lindgren. „Pippi Langstrumpf“ war ihr erstes und ist auch gleichzeitig ihr berühmtestes Buch, wobei nur ein paar wissen, dass es von diesem Buch noch eine Urversion gibt. Viele andere Romane folgten, die ihren Erfolg bestätigten. „Die Brüder Löwenherz“, „Ronja Räubertochter“, „Kalle Blomquist“, „Wir Kinder aus Bullerbü“, „Karlsson vom Dach“ oder „Michel aus Lönneberga“ sind in zahlreichen Kinderzimmern zu entdecken und begeistern nicht nur die jüngeren, sondern auch die älteren Büchernarren mit ihren spannenden Geschichten. Da Lindgren grundsätzliche Fragen wie Leben und Tod, Mut und Tod bzw. den Konflikt zwischen Eltern und Kindern aufgriff, finden die Romane auch heute noch reißenden Absatz.