Eltern sind in der Regel schnell besorgt, wenn ihre Kinder in der Schule Probleme haben und mit schlechten Noten nach Hause kommen. Oft werden solche Schwierigkeiten darauf geschoben, dass die Kinder bei den Hausaufgaben oder beim Lernen für die nächste Klassenarbeit nicht den nötigen Fleiß zeigen. Allerdings kann das durchaus ein Vorurteil sein, denn mehr Zeit mit den Schulbüchern muss nicht unbedingt bedeuten, dass die Leistungen tatsächlich besser werden – schließlich kann es dafür auch andere Ursachen geben.
Ein Beispiel dafür ist eine mögliche Legasthenie, die bei Kindern im Schulalter ebenfalls dafür verantwortlich sein kann, dass sie nicht die gewünschten Leistungen in der Schule zeigen. Diese Krankheit bedeutet, dass selbst überdurchschnittlich begabte Jungen und Mädchen ihre Intelligenz nicht umsetzen können. Deshalb sollten Eltern sich Gedanken darüber machen, wie sie eine Legasthenie erkennen und sich gegebenenfalls mit einem Experten in Verbindung setzen, um diese Erkrankung zu behandeln.
Zunächst einmal sollte man wissen, dass es sich bei der Legasthenie um eine neurologische Störung handelt. Diese kann ganz unterschiedliche Bereiche negativ beeinflussen. Unter anderem ist es möglich, dass durch die Legasthenie das Leseverstehen oder die Schreibfähigkeiten beeinträchtigt, oft haben Kinder zudem Probleme beim Buchstabieren oder sogar in der Mathematik und beim allgemeinen Lernen.
Leidet ein Kind tatsächlich unter Legasthenie, ist es oft so, dass in einem Kopf Buchstaben oder Wörter nicht in der Reihenfolge erscheinen, in der diese auf einem Blatt Papier zu finden sind. Stattdessen nehmen Kinder diese als Durcheinander wahr oder sind kaum in der Lage, ähnlich aussehende Buchstaben und Zahlen voneinander zu unterscheiden. In anderen Fällen können Kinder, die von einer Legasthenie betroffen sind, die Buchstaben nicht mit einem entsprechend Lauten oder der Aussprache verbinden, was sich wiederum negativ auf die Sprachfähigkeiten auswirkt.
Um die Legasthenie zu erkennen, müssen Eltern zunächst einmal versuchen, die Welt um sie herum durch die Augen ihres Kindes zu sehen. Ohne ein solches Maß an Empathie ist es sehr schwer, das nötige Verständnis für die Beeinträchtigungen und die Geduld aufzubringen, die für die Behandlung nötig ist.
Zur Diagnose der Legasthenie und der Auswirkungen im Einzelfall gibt es den sogenannten Lese-Rechtschreib-Schwächentest. Mit Hilfe dieses Tests ist es möglich, die Sprachprobleme festzustellen, die im Einzelfall auftreten. Anschließend kann man auf dieser Grundlage die beste Behandlung ermitteln und auf diese Weise nachhaltig an den auftretenden Störungen arbeiten. Allerdings sollte man wissen, dass Kinder, die den Test absolvieren sollen, bereits das Leseniveau erreicht haben, das in der zweiten Klasse vorausgesetzt wird.
Neben den genannten Punkten gibt es noch einen weiteren Aspekt der Legasthenie, und zwar die sehr unterschiedlichen Arten von Störungen, die dabei im Gehirn entstehen können. Um diese wirklich zu verstehen, sollte man in jedem Fall die Hilfe eines Experten in Anspruch nehmen. Dieser ist in der Lage, zwischen einzelnen und kombinierten Störungen zu unterscheiden und die Auswirkungen auf das Lernverhalten des Kindes einzuschätzen. Außerdem wird dadurch die Behandlung anschließend deutlich erleichtert, mit deren Hilfe die Leistungen in der Schule oft sehr schnell deutlich besser werden. Zu guter Letzt dürfte sich das auch sehr positiv auf das allgemeine Klima in der Familie auswirken.