Für viele Menschen ist eine mögliche Demenz im Alter eine schreckliche Vorstellung. Bei einer solchen Erkrankung nehmen alle geistigen Fähigkeiten deutlich ab, neben den kognitiven zählen dazu auch die sozialen und emotionalen Fähigkeiten. Besonders das Kurzzeitgedächtnis ist davon in der Regel betroffen, auch das Denkvermögen und sogar die Motorik oder die Sprache können beeinträchtigt sein.
Doch nicht nur für den Patienten selbst ist eine Demenz eine schreckliche Erfahrung. Wenn zum Beispiel der eigene Vater oder die eigene Mutter plötzlich nicht mehr weiß, wer zu Besuch kommt, ist das auch für Verwandte oder enge Freunde eine schlimme Erfahrung. Schließlich hat man oft viele Jahre lang gemeinsam mit dem Patienten verbracht und muss nun dabei zusehen, wie die geistigen Fähigkeiten nach und nach immer mehr abnehmen.
Verschiedene Ursachen der Demenz sind heute allerdings bekannt. Bei einigen Formen ist sogar eine Behandlung in einem gewissen Umfang möglich, sodass sich wenigstens im Anfangsstadium die Symptome verzögern lassen. Besonders oft ist Alzheimer für eine Demenz verantwortlich, allerdings gibt es noch eine ganze Reihe weiterer möglicher Ursachen. Für eine eventuelle Therapie ist es wichtig, warum die Demenz auftritt.
Angehörige eines Patienten, der an Demenz erkrankt ist, sollten sich jedoch so früh wie möglich darauf vorbereiten, dass die Krankheit sich nicht ewig herauszögern lässt. Früher oder später kommt es dann doch dazu, dass der Patient immer vergesslicher wird und dass sich die körperlichen und sozialen Auswirkungen bemerkbar machen. Vor allem dann, wenn sich Angehörige um die Pflege des Patienten kümmern, ist eine derartige Situation extrem belastend. Schließlich kümmert man sich um einen geliebten Menschen, der jedoch überhaupt nicht zu wissen scheint, wer ihm gerade Hilfestellung leistet.
Das Leben mit der Demenz ist nicht einfach. Wenn es nur um die Vergesslichkeit gehen würde, wäre es fast schon einfach, darüber hinwegzusehen. Für den Patienten bedeutet die Krankheit jedoch zugleich, dass dieser ein völlig anderes als das gewohnte Leben leben muss. Eine derartige Umstellung kann die Ursache für aggressives Verhalten und Änderungen in der Persönlichkeit sein, die den Pfleger oder die Pflegerin noch weiter belasten. Somit muss man sich praktisch immer wieder neuen Situationen anpassen, da viele über Jahre gewonnene Erkenntnisse nicht mehr gelten.
Besonders als pflegender Angehöriger sollte man einige Ratschläge beachten, wenn man sich um einen Patienten kümmert, der an Demenz erkrankt ist. Zum einen ist es kein Zeichen von Schwäche, wenn man psychologische Hilfe in Anspruch nimmt. Ganz im Gegenteil, diese Hilfe führt in vielen Fällen sogar dazu, dass man bestimmte Dinge wahrnimmt, auf die man sonst gar nicht geachtet hätte. Es wird leichter, sich in den Patienten hineinzuversetzen – wer dies ohne den Blick von außen versucht, wird oft scheitern.
Zudem kann man dem Angehörigen trotz Demenz noch immer viele schöne Momente bereiten. Zwar ist dieser nicht mehr in der Lage, Dinge zu lernen und wird ein Gespräch oft schon nach wenigen Minuten vergessen haben. Wenn man sich jedoch darauf einstellt und viel Geduld mitbringt, kann man gemeinsame Erinnerungen pflegen und so selbst schwer demenzkranken Patienten ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Regelmäßige Abläufe sind ebenfalls wichtig, da diese sowohl dem Patienten als auch der pflegenden Person im Ablauf des Tages helfen. Und zu guter Letzt sollte man keinesfalls vergessen, seine eigenen sozialen Kontakte zu pflegen und sich ab und zu eine Auszeit von der Pflege zu nehmen.