Ein Immobilienkauf will genau überlegt seinImmer mehr Menschen in Deutschland überlegen sich, eine Immobilie als Altersvorsorge zu kaufen. Woher kommt eigentlich das Wort „Immobilie“? Die Rechtssprache besagt, eine Immobilie (lateinisch für eine nicht bewegliche Sache „im-mobilies“) ist ein „unbewegliches Sachgut“, d.h. das Gut ist nicht beweglich. Es ist also egal ob es ein Grundstück oder ein Gebäude ist.

Als Untersparten von Immobilien gelten Sozial-, Gewerbe-, Wohn- und Spezialimmobilien. Gewerbeimmobilien dienen ausschließlich für gewerblichen Zwecke, wobei Sozialimmobiline für die Pflege von kranken Menschen eingesetzt werden. Krankenhäuser, Pflege-, Obdachlosen- und Kinder- und Jugendheime sind hiervon betroffen.

Gebäude, sie zu einem bestimmten Zweck errichtet wurden (z.B. Kraftwerke, Hotels oder Bahnhöfe), bezeichnet man als Spezialimmobilie (auch Sonderimmobilie). Eine Wohnimmobilie dient nur zu Wohnzwecken.

Bevor man eine Immobilie erwirbt, gibt es  zahlreiche Dinge zu beachten: Immobilien unterliegen dem Eigentumserwerb, da sie als „unbewegliches Sachgut“ gelten. Für den Erwerb sind drei Schritte nötig:

1. Bei einem Notar einen notariell beurkundeten Kaufvertrag abschließen.
2. Bei einem Notar beurkundete Einigung über den Eigentumsübergang
3. Eintragung des neuen Eigentümers ins Grundbuch.

Nach dem Immobilienerwerb kommt oft das „böse Erwachen“. Es kommen immer wiederkehrende Kosten auf den Käufer zu,  z.B. die Grundsteuer. Dabei hängt die Höhe der Grundsteuer vom Einheitswert der Liegenschaft ab, vom Hebesatz und von der Steuermeßzahl. Zusätzlich fallen beim Grunderwerb neben den Kosten für den Grundbucheintrag auch noch eine prozentuale Grunderwerbssteuer an.

Viele Leute kennen diese zusätzlichen Kosten nicht vor dem Kauf einer Immobilie und stehen vor dem Problem einer Unterfinanzierung. Als Faustregel gilt: Immer einen Kredit aufnehmen, der 20% mehr beträgt als der Kaufwert der Immobilie. Häufig müssen die Käufer noch einen weiteren Kredit aufnehmen, dadurch entsteht eine weit höhere Finanzierungslast. Im schlimmsten Fall kann der Käufer die Kredite nicht abbezahlen.

Sollte man nicht über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügen sollte man vom Kauf einer Immobilie absehen, dafür gibt es die Alternative eine Wohnung zur Miete zu nehmen. Je nach Lage variieren die Mieten. Wohnen in der Stadt ist meistens teurer als auf dem Land. Wenn man sich einen Überblick verschaffen möchte gibt es dazu den Mietspiegel. Dies sind Übersichten über die ortsübliche Vergleichsmiete im Wohnungsbau.Verschiedene Kategorien sind für den Quadratmeterpreis ausschlaggebend. Hierzu zählen der Stadtbezirk in dem sich die Wohnung befindet, die Lage des Hauses (Anbindung an ein öffentliches Verkehrsnetz, Verkehrslärm, Infrastruktur, Bebauungsdichte usw.), das Baujahr des Hauses, die Qualität der Ausstattung (z.B. Toilette, Boden, Fenster, Balkon, Dachschrägen, Heizung usw.) und der Gesamtzustand des Objektes, dazu gehört: sparsamer Energieverbrauch (Wärmedämmung, Verglasung usw.).

Nachdem man ein passendes Objekt gefunden hat, kommt es zur Unterzeichnung des Mietvertrags. Ein Mietvertrag ist ein gegenseitiger Vertrag, welcher beide Parteien verpflichtet, die darin enthaltenen Klauseln einzuhalten. Der Vermieter bekommt für die Überlassung seiner Immobilie einen entsprechenden Mietzins und der Mieter die Erlaubnis die Immobilie zu nutzen.

Im Mietvertrag ist die Fläche der vermieteten Immobilie angegeben, unterteilt in die einzelnen Räume welche die Immobilie beinhaltet. Darin enthalten sind Sondernutzungsrechte, wie z.B. Garage, Keller u.v.m. Außerdem wird die Anzahl der Schlüssel notiert die der Vermieter aushändigt.

Die Mietdauer ist ein wichtiger Teil des Mietvertrages. Ist es ein befristeter oder unbefristeter Mietvertrag? Weiter werden die Zahlungsweise der Miete, die Auflistung der Betriebskosten, die Schönheitsreparaturen, Tierhaltung, bauliche Veränderungen und die Kaution festgehalten. Zum Schluß wird die Kündigungsdauer und die Höhe der Miete gelistet.

Wenn der Mietzins sehr hoch ist sollte man sich überlegen, ob man sich nicht doch besser etwas „Eigenes“ kauft. Eigentumswohnungen sind nämlich von der monatlichen Belastung oft auch nicht höher als eine gemietete Wohnung bzw. Haus. Das ist durchaus eine Überlegung wert!

Samuel Hain
hainsam@web.de

Von hainsam