Ob man sich an einem Regentag auf den Sattel des Fahrrades schwingt oder doch lieber in sein trockenes Auto steigt, diese Entscheidung ist schnell getroffen. Doch das vierrädrige Kraftfahrzeug wird nicht nur an Regentagen bevorzugt.
In Deutschland sind insgesamt rund 55 Millionen Autos unterwegs und bringen uns bequem ans Ziel. Das heißt wiederum, dass 9 von 10 Deutschen in einem Haushalt mit mindestens einem Auto leben.
Im Vergleich dazu sind Fahrräder mit rund 70 Millionen zahlenmäßig eindeutig vorne. Die Mehrheit aller Deutschen besitzt also beides, Auto und Fahrrad. Wie viele sich jedoch mit der Entscheidung Fahrrad oder Auto täglich auseinandersetzen, ist jedoch fragwürdig.
Auto bedeutet Schnelligkeit, Freiheit und Unabhängigkeit im Gegensatz dazu wird das Fahrrad oft mit Anstrengung, Langsamkeit und Gebundenheit in Verbindung gebracht. Stimmt das tatsächlich?
Die Stärke des Autos ist ohne Zweifel die Schnelligkeit. Als Pendler, der täglich von auswärts in die Arbeit fährt, ist das natürlich eindeutig ein Vorteil. Interessant wird es bei Leuten, die in der Innenstadt wohnen und sich mit dem Thema Rush-Hour herumplagen müssen. Denn genau dann ist die vermeintliche Langsamkeit des Fahrrades noch einmal neu zu überdenken. Testet man Auto und Fahrrad auf den Distanzen 4, 10 und 13 Kilometern in einem Stadtzentrum in den Stoßzeiten, liegt das Fahrrad maximal drei Minuten hinter dem Auto. Ein überraschendes Ergebnis im Hinblick auf die Schnelligkeit des Autos.
Die Anmeldung, alle Versicherungen und vor allem die laufenden Tankfüllungen, verursachen schnell ein großes Loch in jeder Geldtasche. Es ist also eine Menge notwendig, um das Auto überhaupt einmal zum Fahren zu bringen. Somit ist es also eher fragwürdig, ob der Pluspunkt Freiheit nicht doch eher auf die Seite des Fahrrades wandert.
Was bedeutet Unabhängigkeit denn überhaupt. Es bedeutet, von keinen Faktoren, wie zum Beispiel Wetter beeinflusst zu sein oder ohne Kompromiss seine eigene Entscheidung zu treffen. Meines Erachtens sind eindeutig mehr Einschränkungen mit einem Auto verbunden, wozu ich ein paar Beispiele nennen möchte: Zum Thema parken gibt es einiges zu sagen. Erstens ist man immer zeitgebunden, also weder unabhängig noch frei. Es gibt die Wahl zwischen der Kurzparkzone und dem Parkticket, das für zwei Stunden ein Minimum von drei Euro kostet. Trifft man sich also zum Beispiel mit einer Freundin auch einen Kaffee in der Innenstadt, muss man vorher einen Zeitaufwand für die Parkplatzsuche mit einberechnen. Hat man dann endlich einen Parkplatz gefunden, stellt sich heraus, dass man sich in einer Kurzparkzone ist. Die Zeit ist jedoch schon knapp, weil man mit der Parkplatz Suche doch länger beschäftigt war, also legt man die Parkuhr ein und läuft los zu dem vereinbarten Kaffee. Nach einer dreiviertel Stunde ist die Parkzeit abgelaufen, man ist aber inmitten eines Gespräches und muss aufbrechen, weil sonst ein Strafzettel droht. Ein anderes Beispiel für die doch nicht so große Unabhängigkeit des Autos ist das alltägliche Problem, man will zu einem Geschäft in der Straße x, y um noch schnell etwas einzukaufen, findet aber keinen Parkplatz und muss erst wieder weit laufen, was man ja genau vermeiden will, indem man mit dem Auto fährt.
Fahrrad fahren ist nun einmal Sport und bedeutet Bewegung, frische Luft und natürlich auch ein gewisses Maß an Anstrengung und genau das das wirkliche Problem bei der Frage Auto oder Fahrrad. Neben Sport ist natürlich auch der Öko-Faktor ein wichtiger Punkt. Die natürlichen Ressourcen, sprich Öl, werden von Menschen bis zum letzten Tropfen aufgebraucht werden, wenn nicht bald ein Wechsel im Umgang damit passiert.
Die Frage, ob Fahrrad oder Auto ist jetzt bestimmt leichter zu beantworten.